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Formen des Orientierungssportes

tn_OL Geschichte.JPG1. Fuß-OL, wird, wie der Name verrät, fußläufig betrieben. Wettbewerbe dieser OL-Form werden bei Tag und Nacht betrieben und unterschieden in „Einzel“ und „Team“ (dort entweder als „Staffel“ oder „Mannschaft“, bei Letzterem passieren alle Mitglieder eines Teams gemeinsam die Start- und Ziellinie passieren, teilen sich „unterwegs“ aber auf). Der „Bahnleger“ setzt im ausgewählten Wettkampfgelände Orientierungspunkte, verschiedene Kategorien erhalten Bahnen aus unterschiedlichen Verbindungen derselben. Die Strecke ergibt sich aus vorgegebenen, im Idealfall zu erreichenden Siegerzeiten. Nachfolgende Beispiellängen (in Km) sind auf die Spitze der Herrenleistungsklasse „Elite“ (HE) bezogen.

 

Sprint – OL sind Kurzstreckenwettbewerbe, welche auch schon mal in Stadtparks, zwischen Neubaublöcken, in Kasernen- bzw. Schulgeländen o.ä. stattfinden. Die „Siegerzeiten jeder Kategorie sollen hier etwa 12 – 15 min betragen, ein männlicher Eliteläufer schafft in dieser Zeit eine Bahn von   etwa 4-5 km mit ca. 15 – 20 OP. Der verhältnismäßig kleine Kartenmaßstab beträgt 1:4000 oder 1:5000. Die Entscheidung der Laufroute sollte hier schwierig gestaltet sein, die im urbanen Gelände hohe Laufgeschwindigkeit im anaeroben Bereich fordert äußerste Konzentration. Ein Nervenkitzel für Wettkämpfer und für Zuschauer sehr attraktiv!

 

Mittelstrecken-OL:  Verlangt ist eine durchweg schwierige Orientierungsaufgabe mit recht eindeutiger Routengestaltung im Maßstab 1:10 000 und einer – dem jeweiligen Geländetyp angepassten – möglichst hohen Laufgeschwindigkeit dicht an der anaeroben Schwelle. Die Siegerzeiten sollen bei 30-35 min liegen, die HE kann dort ca. 7 – 8 km mit 25 bis 35 OP absolvieren.

 

Langstrecken-OL: In losem Wechsel sollen verschiedene technische Schwierigkeitsstufen bei teilweise auch variabler Routengestaltung und Kartenmaßstab 1:15 000 innerhalb ca. 90 – 100 min absolviert werden. Verlangt wird hier fast durchweg aerobe Gestaltung der Laufgeschwindigkeit, um die etwa 14 – 17 km mit 20 – 30 OP zu überwinden.

 

Ultralangstrecken-OL: Routengestaltung mit ähnlicher technischer Herausforderung im Maßstab 1:15 000, jedoch mit 135 – 150 min Siegerzeit und etwa 20 OP verlangt durchweg eine gute aerobe Leistung, die immerhin so zwischen 28 – 34 km lang reichen muss.

 

2. Biathlon-OL: Ein Fuß-OL wird wie im Wintersport durch zwei Schießeinlagen unterbrochen. Besonderheit der ersten Teilstrecke eine besondere OL-Form. Ein „Punkt-OL“, bei dem im Laufen einer im Wald abgesteckten „Crossbahn“ markierte Posten auf einer mitgeführten OL-Karte millimetergenau per Nadel markiert werden müssen. Jeder Millimeter Abweichung wird mit einer Strafminute „geahndet“. Die 2. Etappe ist als „Normal-OL“ angelegt, zwischendurch schießen die Wettkämpfer je einmal liegend und stehend 10 Schuss – hier wird ein Fehlschuss mit je 2 Strafminuten geahndet.

Die Sprintstrecke sowie der Staffelwettbewerb dieser OL-Form ist auf die einzelnen Bahnlängen bezogen, eher dem Mittelstrecken-OL ähnlich und wird, wie im TV-bekannten Biathlon mit je einmal liegend und stehend und 5´er Serien schießend unterbrochen. Fehlschüsse werden mit Strafrunden (ca. 180 m) „geahndet“.

 

Die Disziplinen Mountainbike-Orienteering (MTBO) und Ski-OL haben mit dem OL zumindest die OL-Posten sowie deren elektronischen Nachweis gemeinsam sowie, dass eine Orientierungsspezialkarte benutzt wird. Die Bahnanlagen sind der Spezifik Fahrrad oder Ski geschuldet deutlich abweichend vom „Fuß-OL“ und sollen deshalb hier nicht näher betrachtet werden.

 

Text: Bernd Wollenberg